Pädagogische Reformvorschläge meinen immer die Gesellschaft als Ganzes: Vom Kinde aus sollte sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts erneuert werden.
“Emil Molt gehörte der erstaunlich großen Gruppe von Unternehmern an, die sich in den ersten beiden Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts mit der Anthroposophie Rudolf Steiners verbunden haben. Ihnen ging es über das Erkenntnisstreben hinaus um die tätige Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse.”
Die pädagogischen Ideen Rudolf Steiners fanden einen ihrer engagiertesten Unterstützer in Emil Molt, dem Direktor der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart, die den Waldorfschulen ihren Namen gab. Seine Motivation bezog Molt aus dem tiefen Unbehagen an den gesellschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit, und er hielt sie auch in Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs und der nationalsozialistischen Machtergreifung aufrecht.
Auf der Grundlage bislang unveröffentlichter Quellen gibt der Autor Dietrich Esterl Kunde vom Leben und Wirken des Gründervaters der Waldorfschulbewegung.
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