Goethe selbst begriff seine Farbenlehre als sein bedeutendstes Lebenswerk. Trotz ihres beachtlichen Umfangs blieben Lücken, die der Autor benennen aber nicht mehr füllen konnte. Eine davon war das Anliegen, „die Farbenlehre dem Philosophen zu nähern“ – ein Anliegen, das Günter Kollert nun in Bezug auf Ludwig Wittgensteins „Logik der Farbbegriffe“ aufnimmt und weiterführt.
“Welche herrliche Welt: Der Himmel ist blau + 2 x 2 vier!”
Wittgenstein
Im Sinne von Wittgensteins Unterscheidung zwischen der „anregenden“ und „aufregenden“ Wirkung des Farbenrätsels wird die aufregende Polemik Goethe-Newton zugunsten der anregenden Konvergenz Goethe-Gauss zurückgestellt: Beide erweisen sich als Symptome einer äußerst spannenden, bewusstseinsgeschichtlichen Wende.