Sprachkunst
Sebastian Heinzel, Christa Slezak-Schindler

Das Gespräch mit der Sprache (DVD)

Grundzüge einer heilkünstlerischen Sprachgestaltung

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In der heilkünstlerischen Sprachgestaltung lässt sich ursprüngliche wie zukünftige Anthroposophie erkennen, erleben und erzeugen.

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Die heilkünstlerische Sprachgestaltung ist eine gegenwärtige Frucht der Anthroposophie von Rudolf Steiner und Marie Steiner-von Sivers. In dieser Sprachgestaltung lässt sich ursprüngliche wie zukünftige Anthroposophie erkennen, erleben und erzeugen.

„Die Sprachgestaltung hilft dem Menschen, die große Angst vor sich selbst allmählich zu überwinden“

Christa Slezak-Schindler

Es geht nicht um Zuschauersein im überkommenen Sinne – mit dem Niedergang der Bühnen-Sprachgestaltung am Goetheanum in Dornach haben selbst die Mysteriendramen Rudolf Steiners ihren anthroposophisch-esoterischen Boden verloren –, auch nicht um Therapeutische Sprachgestaltung im Rahmen der Medizinischen Sektion der »Freien Hochschule für Geisteswissenschaft« am Goetheanum, sondern um die allmähliche Ausbildung des inneren Sprachgestalters in jedem geistig-künstlerisch aufgeschlossenen Menschen.

„Die heilkünstlerische Sprachgestaltung hilft dem Menschen, die große Angst vor sich selbst allmählich zu überwinden“, sagt Christa Slezak-Schindler, deren Hauptanliegen seit über 40 Jahren die sprachkünstlerische Therapie ist. Gemeinsam mit Otto Sponsel-Slezak führt sie das Haus der Sprache in Bad Liebenzell. Wir durften der heute über 90-jährigen Frau – einer Koryphäe dieser seltenen heilkünstlerischen Disziplin – mit der Kamera über die Schulter schauen und dem Klang ihrer Sprachschöpfungen lauschen. Es ist ein einzigartiges Lebenskunstwerk, das sich in diesem Film zeigt und dem Zuschauer einen Einblick in die Welt des gesprochenen Wortes eröffnet.

Sebastian Heinzel

Es geht um die Sprachgestaltung als universale und zentrale Heil- und Schöpferkraft, um die Lebensgrundlage einer Anthroposophie, die, in einer vollständig anderen Weise als der herrschenden, gleichermaßen Geisteswissenschaft als auch Kunst sein will.

Die heilkünstlerische Sprachgestaltung als Heilkunst, aber auch als Lebenskern aller Künste, deren Sozial-Impuls die menschlich-über-menschliche Ichheit nicht überspringt, sondern notwendigerweise als Arbeitsfeld voraussetzt, hat sich aus der Sprachgestaltung als einer sprachkünstlerischen Therapie, einer geisteswissenschaftlich begründeten Sprachtherapie, herausentwickelt, die, ebenso wie die kunstgemäße Sprach- bzw. Sprecherziehung an Waldorfschulen – im Grunde genommen von Anfang an erweitert auf die allgemein-menschliche Entwicklung, das heißt jeden Menschen als geistiges Wesen ansprechend –, seit über vier Jahrzehnten künstlerisches Hauptanliegen von Christa Slezak-Schindler ist. In diesem Sinne ist Anthroposophie Sprachgestaltung und Sprachgestaltung Anthroposophie. Alle Anthroposophie ist laut Rudolf Steiner »die Suche nach dem verloren gegangenen Wort«. Heute heißt Sprachgestaltung, so, wie sie hier verstanden wird, die Suche nach der verloren gegangenen Anthroposophie. Dies wiederum heißt Aufbruch und Fortschritt, aber auch Überwindung von »gesellschaftlichen« Zwängen und bedeutet ein Mündigwerden des Menschen im wahrsten Sinne des Wortes. Das Gespräch mit der Sprache kann sich allein in künstlerischer Freiheit vollziehen. Diese aber muss vorurteilsfrei errungen, von einzelnen Menschenseelen gefunden, verinnerlicht, gepflegt und immer wieder erneuert und verteidigt werden.

Otto Ph. Sponsel-Slezak

Christa Slezak-Schindler geboren 1926 in Kassel, arbeitete nach ihrem Studium der Sprachgestaltung bei Gertrud Redlich und Kurt Hendewerk und der Waldorfpädagogik bei Dr. Hermann Poppelbaum am Goetheanum in Dornach (1958–1961) als Sprachgestalterin an der Freien Waldorfschule am Kräherwald in Stuttgart (1962–1985). Ab 1965 zahlreiche Rezitationen, Vorträge und Seminare, sowie Fortbildungskurse für Sprachgestalter, Sprachtherapeuten, Erzieher, Lehrer und Ärzte. 1978 Gründung der Schule für Sprachgestaltung und Sprachkünstlerische Therapie in Stuttgart, ab 1985 in Bad Liebenzell, heute Institut für heilkünstlerische Sprachgestaltung im Haus der Sprache.

Sebastian Heinzel geboren 1979 in Kassel, ist freier Autor und Filmemacher. Er startet seine Karriere als Journalist für Tageszeitungen und beim Musikfernsehen. Später entdeckt er seine Leidenschaft für den kreativen Dokumentarfilm. Bereits vor seinem Regiestudium an der renommierten Filmakademie Baden-Württemberg realisiert er die beiden Kinodokumentarfilme b24 und 89 MILLIMETER, die international vielfach ausgezeichnet werden und eine Kinoauswertung in Deutschland und Österreich erfahren. Sein preisgekrönter Kurzfilm SAMAGON wird auf über 40 Filmfestivals weltweit eingeladen und von internationalen Fernsehsendern angekauft. Im Jahr 2010 gründet er seine eigene Produktionsfirma HEINZELFILM. Sebastian Heinzel arbeitet als Dozent an Hochschulen im In- und Ausland und leitet Workshops und Seminare. Er ist Vater von zwei Kindern und lebt im Schwarzwald.

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