Der Legende nach wurde Ilja Muromez als Sohn eines Bauern in Karatschajewo in der Nähe der Stadt Murom geboren. Während seiner Kindheit soll er oft krank gewesen sein und war bis zu seinem 30. Lebensjahr gelähmt, als er auf wundersame Weise von zwei Pilgern durch Gabe eines Met-Trunkes geheilt wurde. Später übertrug ihm der Recke Swjatogor kurz vor seinem Tod seine übermenschlichen Kräfte. Ilja befreite die besetzte Stadt Kiew und verteidigte Tschernihiw gegen die Tataren. Sein Pferd konnte mit menschlicher Stimme sprechen.
Seine Heldentaten wurden in mehreren Bylinen besungen. Er ist die einzige Sagengestalt, die von der russisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen wurde. Seine sterblichen Überreste ruhen angeblich mumifiziert in den Asketenhöhlen im Kiewer Höhlenkloster und können dort besichtigt werden.
Der Berliner Schriftsteller Hans Voss (1888–1945) verarbeitete den Stoff 1933 zu einer eigenständigen Dichtung in neun Gesängen. Sein Epos „Ilja von Murom“ erschien postum 1970 bei Hamerkaz Press, Tel Aviv, herausgegeben von Emanuel bin Gorion. Und 1982 bei der Werkgemeinschaft Kunst- und Heilpädagogik Weißenseifen.
Es ist hiermit wieder öffentlich greifbar.
Das Buch enthält neben der Dichtung in neun Gesängen einen Lebenslauf des Hans Voss, eine Handschrift aus dem Jahr 1942, ein Essay über den Dichter und sein Werk von Emanuel bin Gorion und ein Nachwort von Ruth Dubach, in dem es heißt:
„In einer Welt, die in zunehmendem Maße von Vernichtung bedroht ist, möchte man wünschen, dass recht viele Menschen, – junge und alte, in Schulen und Heimen, in Lesekreisen und künstlerischen Veranstaltungen, – dieses Werk in sich aufnehmen und, vom Zauberhauch seiner schlichten Sprache berührt, Unzerstörbares mit sich in die Zukunft tragen.“