Der Schriftsteller, Reformpädagoge und Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner entwickelte vor 100 Jahren die Grundlagen der biodynamischen Wirtschaftsweise. Sie etablierte sich in Deutschland als Demeter-Bewegung und faszinierte viele Zeitgenossen, gab aber auch immer Anlass für heftige Gegnerschaft. Unter der NS-Diktatur konnte die Bewegung in einem widersprüchlichen Prozess zunächst expandieren. Im Sommer 1941 wurde sie bei einer Gestapo-Aktion aufgelöst. Die biodynamische Bewegung und Demeter in der NS-Zeit stellt die wechselvolle Geschichte von den Anfängen bis in die frühe Nachkriegszeit auf breiter Quellenbasis dar.
Aus dem Vorwort von Prof. Dr. Daniela Münkel:
„Den Autorinnen und dem Autor gelingt es, das Thema in seiner ganzen Bandbreite zu erfassen. Ideologische Überschneidungen und Formen der Zusammenarbeit werden genauso thematisiert wie gravierende Unterschiede zwischen den biodynamischen und der nationalsozialistischen Bewegung sowie die vielfältigen Formen des Widerstehens von Anhängern und Funktionären. Mit diesem Buch wird die bisherige sehr polarisierte, zum Teil auch emotionalisierte Debatte über das Thema weiter versachlicht. Und es werden neue, quellengesättigte Erkenntnisse in die Diskussion eingebracht.“