Das “wilde Denken” indigener Kulturen sieht – nach der Analyse des Ethnologen Claude Lévi-Strauss – eher fliessende Übergänge zwischen Mensch und Natur, Alltag und Geisterwelt, Leben und Tod. Der Film versucht, diese andere Weltsicht mithilfe von Masken, Kultobjekten, Ritualen und ethnographischem Filmmaterial aus Amerika, Afrika, Asien, Sibirien und der Südsee anschaulich zu machen.
Doch auch Europa kannte über Jahrtausende solche mythologischen und animistischen Traditionen, was etwa über die Höhlenkunst der Eiszeit, die Kelten oder den Naturbezug der Mystiker und Romantiker verdeutlicht werden kann. Der Film fragt auch, wie die Formen des „wilden Denkens“ gerade heute – im Zeitalter von Naturzerstörung und ökonomischem „Steigerungszwang“ (Hartmut Rosa) – unseren geistigen Horizont erweitern könnte.
„Das Denken im wilden Zustand blüht in jedem menschlichen Geist, zeitgenössisch oder alt, nah oder fern.“ – Claude Lévi-Strauss
Claude Lévi-Strauss