Weil dem heutigen Gesundheitssystem eine ethische Grundlage fehlt, will Fintelmann der Medizin aus seinem Verständnis des Christentums heraus Impulse für eine neue Moral der Verantwortlichkeit und Liebe geben. Im Mittelpunkt stehen dabei die Heilungsgeschichten der Evangelien, die Fintelmann in einem neuen Licht interpretiert.
„Eine Krankheit heilen heißt, ihren Sinn zu erfüllen.“
Volker Fintelmann
Das von ihm in Anknüpfung an Rudolf Steiner entwickelte Verständnis christlichen Heilens wird darüber hinaus auf überraschende Weise konkret, wenn etwa Zirkulationsvorgänge im Organismus mit der Christus-Kraft in Verbindung gebracht werden. Imposante Patientengeschichten aus der eigenen lebenslangen Praxis-Erfahrung runden dieses Plädoyer für ein vertieftes Verständnis des Heilens ab.
Volker Fintelmann, geboren 1935. Internist und Gastroenterologe, leitender Arzt des DRK-Krankenhauses Hamburg , später privatärztliche Praxis. ,. Gründer und Vorstand der Carl Gustav Carus Akademie für Ganzheitsmedizin in Hamburg. Vorträge und Beirat in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien. Mitglied der Kommission E (phytotherapeutische Therapierichtungen) beim Bundesgesundheitsamt in Berlin von 1978–1989, ab 1983 deren Vorsitzender. Wissenschaftliche Arbeiten in der Hepatologie, praktische und methodische Ausarbeitung einer modernen Phytotherapie und einer anthroposophisch ergänzten Medizin. Zahlreiche Publikationen, Vorträge und Seminare zu diesen Wissenschaftsgebieten. 1996 Verleihung des Professor h.c. durch den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg.
Der anthroposophische Arzt Volker Fintelmann (i.R.) schafft mit diesem Buch den Spagat, verständlich für Laien und Patienten und zugleich zutiefst anthroposophisch und „christlich“ zu schreiben. Beim Lesen des Buches war ich sehr berührt und Seite für Seite erfüllt von der Tiefe seiner Aussagen und vom Verständnis der Zusammenhänge, wie sich z.B. die (ideale) „Therapiegemeinschaft“ durch das Dreieck Arzt-Therapeut-Pfleger um den Patienten bildet, und begeistert von der Fülle der Anregungen und Erkenntnisse z.B. der Arzt als Leibsorger (im Gegensatz zum priesterlichen Seelsorger).
Die Wiedergewinnung des Heilens ist ein wahrhaft heroischer Titel in unserer Zeit des Materialismus, der Heilen meist nur als das Ausschalten und Bekämpfen von Symptomen sieht. Rudolf Steiner wird reichlich zitiert, mit teilweise recht unbekannten Aussagen, jedenfalls, wenn man kein Arzt oder Priester ist. Die Kapitel heißen: „Vom Heilen“, „Konsequenzen für eine zukünftige Medizin“, „Glaube und Wissen“, „Die Menschenkunde des Johannes-Evangeliums“, „Vom Schweigen“, „Die heilende Arznei“, „Raphael, der christliche Merkur“, „Medizin als Schule zur Selbstlosigkeit“ etc.
Hier schreibt einer – das ist mir klar geworden – der nicht nur mit „Leib und Seele“, mit „Heilermut“ und aus „Menschenverständnis und Menschenliebe“ (Begriffe von Rudolf Steiner) Arzt geworden ist, sondern zugleich zutiefst christlich denkt, fühlt und handelt. Ein Vorbild auf ganzer Linie im Schulungsweg, den er durch sein Buch offen zeigt und dennoch ohne erhobenen Zeigefinger lehrt.
– Angie Liebert, Karlsruhe
