Lauenstein: Gesammelte Aufsätze, Vorträge, Entwürfe - Band III
Diether Lauenstein

Der Lebenslauf

Texte zur Biographik im Lichte der Bibel

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Diether Lauenstein hat Zeit seines Lebens über das Wesen des menschlichen Lebensganges nachgedacht. Vor seinem inneren Blick stand schließlich eine geschlossene Lehre von der Zeitgestalt der Individualität.

Diether Lauenstein hat Zeit seines Lebens über das Wesen des menschlichen Lebensganges nachgedacht. Vor seinem inneren Blick stand schließlich eine geschlossene Lehre von der Zeitgestalt der Individualität. Dem biblisch-christlichen Horizont des menschlichen Lebensweges galt dabei sein Hauptaugenmerk. Damit allein schon erschloss er Neuland.

Im Lichte der so gewonnenen Einsicht werden die philosophischen, menschenkundlichen und lebenspraktischen Gesichtspunkte erarbeitet. In der Tiefe war es ihm um ein Projekt zu tun, das man ›Pneumatographie‹ nennen könnte und das er so charakterisierte: »Der einsame Erkenntnisweg ist etwas anderes und er steht höher als die Reihe der seelischen Erlebnisse, welche normalerweise den Inhalt einer Biographie bildet.

Die Reihe der Erlebnisse entsteht durch die Begegnung des leiblichen Menschen mit der Welt. Der Erkenntnisweg aber entspringt dem Zusammenspiel der Möglichkeiten der Seele mit einem uns unbekannten oder im Gefüge der Ideen nur erahnten inneren Gesetz des Geistes. So ergibt sich neben der physisch-seelischen Biographie eine zweite, geistige.«

Eine umfassende Arbeit zum Thema hat er vielleicht geplant; deren möglicher Umriss wird sichtbar, wenn man die Vorträge »Der Lebenslauf und seine Gesetze« durch einschlägige Abschnitte aus seinen Untersuchungen »Der Messias«, »Das Ich und die Gesellschaft« und »Das Geheimnis des Wals« ergänzt.

Lauenstein hat noch zu Lebzeiten die Zusammenstellung der in diesem Buch neu zugänglich gemachten Texte ausdrücklich gutgeheißen.

Diether Lauenstein, wurde 1914 in Herford geboren und besuchte dort das humanistische Gymnasium. Er studierte in Tübingen, Marburg und Berlin Theologie und orientalische Sprachen. In den Jahren 1939-43 war er Soldat. Aufgrund einer schweren Verwundung entlassen, habilitierte er sich in Greifswald. Seitdem ist er als Publizist und Theologe hervorgetreten und wirkte in Bielefeld, Tübingen, Stuttgart, Essen und Bochum. Nach schwerer Erkrankung 1975 dauernder Aufenthalt in Namibia. Mitwirkung an der Gründung und inneren Gestaltung der Universität Witten-Herdecke. Gestorben 1990 in Windhoek, Namibia.

Günter Kollert, geb. 1949. Schulzeit an der Rudolf Steiner-Schule Nürnberg. Studium der deutschen und russischen Philologie. Seit 1979 Pfarrer in der Christengemeinschaft in verschiedenen deutschen und brasilianischen Gemeinden. Veröffentlichungen: Der Gesang des Meeres. Die portugiesischen Entdeckungsfahrten als Mythos der Neuzeit (1997); Höher als der Turm von Babel. Ursprung und Zukunft der Sprache (2000); Das Ich als Meister der Seele. Erfahrungsseelenkunde für jedermann (2003); Die Apokalypse des Denkens. Zur Krise des Intellekts (2006); Weimar-Cambridge und zurück. Goethe, Wittgenstein und die Welt der Farben. (2008). Phantasie, Phantastik, Fantasy. Erzählte Welten zwischen Romantik und neuem Mythos (2010).

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