Missbrauch ist ein großes Wort. Meist aber ist Missbrauch in ein Umfeld der Selbstverständlichkeiten eingebettet. Als einzelnes Ereignis ist er so nicht auszumachen und mithin nicht benennbar.
Sexueller Missbrauch ist kein isolierbares, scharf und präzise umschreibbares Ereignis. Er fügt sich nahtlos ein in den ganz alltäglichen Umgang mit Überlegenheit und Macht gegenüber Kindern. Das ist das Fazit der Autoren.
“Sexueller Missbrauch ist nur ein Beispiel dafür, wie geläufig es immer noch in unserer Gesellschaft ist, sich andere Menschen, die in irgendeiner Weise abhängig sind, zur eigenen Verfügung zuzurichten.”
Mathias Wais
Sie schöpfen aus ihrer langjährigen Beratungspraxis und nähern sich in diesem Buch der Frage, wie Missbrauch erlebt wird: Von den Opfern, von den Tätern, in der Öffentlichkeit. An einem gemeinsamen Unterscheidungsvermögen zu arbeiten, das im Hinblick auf Missbrauch so wichtig wäre und so schwer zu erringen ist, ist der Aufruf dieses Buches.