Auguste Deter war die erste Patientin, an der Alois Alzheimer das später nach ihm benannte Krankheitsbild erforschte.
Silke Kirch reflektiert vielfältige wissenschaftliche Untersuchungen und schöpft zugleich aus ihrer kusttherapeutischen Arbeit mit demenzkranken Menschen. Sie lädt zu dem Gedanken ein, Alzheimer nicht allein vom Subjekt her, sondern im Horizont der zwischenmenschlichen Beziehungen zu verstehen.
“Im fortgeschrittenen Stadium der Demenz, so kann man sicher sagen, verschwindet das erinnernde Ich immer mehr. Es verschwindet jedoch nicht einfach irgendwohin. Es ist merkwürdig, dass wir das denken. Das erinnernde Ich verschwindet in der Erinnerung selbst, im szenischen Erleben, aber gerade darin, so scheint es mir, ist es häufig noch lange bewahrt und enthalten.“
Silke Kirch
Entstanden ist ein engagiertes Buch, das trotz des scheinbar düsteren Themas geistreich und mit literarischem Charme den Verlust des Erinnerungsvermögens einfühlsam zu deuten weiß. Anstelle einer weiteren Geschichte von Defiziten nimmt hier eine neue Philosophie des Vergessens Kontur an.