In der Vereinseitigung des Festhaltens können Haben und Bleiben sich in ihr Gegenteil verkehren: Kleine innere Abschiede gehen dem Trennungsvorgang voran. Jede Trennungs- und Verlustsituation ist von Ambivalenz geprägt: Zwischen Sich-Auflehnen und Aufgeben, zwischen Leugnen der Krise und hastigem Weitergehen. Trennung und Abschied sind in gewisser Weise nie zu Ende.
Dies anzuerkennen ermöglicht eher ein Weiterschreiten in der eigenen Biographie als die Illusion, man sei mit dem Verlorenen fertig. Trennung muss nicht passiv erlitten werden. Sie kann aktiv gestaltet und damit fruchtbar gemacht werden für die weitere Entwicklung.
Ergänzend wurde ein Praxisbericht aus der Eheberatung von Ulrike und Hans-Joachim Schellenberg aufgenommen. Sie arbeiten unter Einbezug der Paartherapie vom Michael Cölln, der systemischen Therapie von Bert Hellinger sowie des anthroposophischen Menschenbildes von Rudolf Steiner.