In diesem Buch spricht Hildegard Bittorf-Kliegel Anschauungen über die Eurythmie aus, die in ihr über mehrere Jahrzehnte reifen konnten. Eine ausgesprochnene Vitalität, verbunden mit einer stets sich erneuernden Begeisterung für die Elemente der Eurythmie, führte sie zu einem konsequenten Übweg, an dem sich die hier dargestellten Anschauungen bilden konnten.
In ihrer ausgedehnten Heileurythmiepraxis, in Kursen und mit Schülern, verspürte sie den Drang, die oftmals routinemäßig verwendeten Fachausdrücke wie “Schreiten”, “Mitte”, “Strömen”, “Loslassen”, “Umkreis” usw. fortwährend zu beleben. Sie strebte danach, gerade in solchen Wort-Formulierungen eine Vertiefung zu erreichen, die zugleich Grundlage für eine Erneuerung der eurythmischen Kunst bilden konnte, und fang so zu einer meditativ religiösen Anschauungsweise über das aus der Eurythmie entstehende Menschenwesen. Diese Anschauungsweise wird zu einem Denkmodell, das nach einer Erweiterung aller Eurythmie-Begriffe verlangt.