Das Selbstbestimmungsrecht der Völker
Jens Heisterkamp (Hrsg.)

Die Jahrhundertillusion

Wilsons Selbstbestimmungsrecht der Völker, Steiners Kritik und die Frage der nationalen Minderheiten heute

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Als «Vierzehn Punkte» ist das Programm Woodrow Wilsons bekanntgeworden. Insbesondere für Ost- und Südosteuropa sollte sich dieses Selbstbestimmungsrecht der Völker als gefährliche Zeitbombe erweisen, die bald hier, bald dort zur Explosion kommen musste.

Als «Vierzehn Punkte» ist das Programm Woodrow Wilsons bekanntgeworden, mit dem der US-Amerikanische Präsident 1918 ein Jahrhundert nationalistischer Bestrebungen einläutete. Was sich zunächst harmlos und vielleicht sogar verheißungsvoll anhörte, stellte sich schon bald als gefährliche geschichtliche Illusion und Konfliktquelle heraus. Für Europa jedenfalls, insbesondere für Ost- und Südosteuropa, sollte sich dieses Selbstbestimmungsrecht als gefährliche Zeitbombe erweisen, die bald hier, bald dort zur Explosion kommen musste.

Überall dort, wo in einer geographischen Region mehrere kulturelle Volksgruppen zusammen- oder nebeneinander leben (und das ist sowohl in dem historisch gewachsenen als auch im modernen «multi-kulturellen» Europa eher die Regel als die Ausnahme), muss die Umsetzung nationaler (Vor-) Rechte zwangsläufig zur Diskriminierung von Menschen anderer nationaler Zugehörigkeit führen. Mit dem Prinzip des Nationalstaates jedenfalls kann ein friedliches Zusammenleben der Völker in Europa nicht erreicht werden. Insbesondere die Konflikte auf dem Balkan haben dies in aller Schärfe gezeigt.

Merkwürdigerweise ist zur Regierungszeit Wilsons kaum Kritik an dessen Programm laut geworden. Mit einer Ausnahme: Rudolf Steiner, sonst eher um freundliche Formulierungen bemüht, hat in ungewöhnlich scharfer Tonart die Auffassungen Wilsons kritisiert.

In dem vorliegenden Band werden historische Bezüge und Ansätze zu einer Überwindung des Nationalstaatprinzips von sieben Autoren unter jeweils unterschiedlichen Gesichtspunkten erörtert.

Jens Heisterkamp, geboren 1958 in Duisburg, wuchs im Ruhrgebiet auf. Er studierte an der Ruhruniversität Bochum Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie und wurde 1988 zum Dr. phil. promoviert. Nach der Begegnung mit der Anthroposophie lernte er während seines Zivildienstes die Heilpädagogik kennen und arbeitete als Dozent in der Erwachsenenbildung, kurzzeitig auch als Waldorflehrer, dann als Herausgeber und Autor. Seit 1995 ist er verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift info3 sowie Verleger und Gesellschafter im Info3 Verlag in Frankfurt am Main. Seine Themen sind Dialoge in Religion, Philosophie und Spiritualität, Offene Gesellschaft, Ethik.

  • Ted van Baarda
  • Markus Osterrieder
  • Jens Heisterkamp
  • Jürgen Erdmenger
  • Ramon Brüll
  • Arnold Suppan
  • Valeria Heuberger

und einem Vorwort von Rupert Neudeck

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