„Bücher, die so viel Gutes in der Welt bewirkt haben wie dieses, lassen sich an den Armen eines Seesterns abzählen.“ – Jill Lepore
Der stumme Frühling erschien erstmals 1963. Der Titel bezieht sich auf das Märchen von der blühenden Stadt, in der sich eine seltsame, schleichende Seuche ausbreitet. Das spannend geschriebene Sachbuch wirkte bei seinem Erscheinen wie ein Alarmsignal und avancierte rasch zur Bibel der damals entstehenden Ökologie-Bewegung.
Zum ersten Mal wurde hier in eindringlichem Appell die Fragwürdigkeit des chemischen Pflanzenschutzes dargelegt. An einer Fülle von Tatsachen machte Rachel Carson seine schädlichen Auswirkungen auf die Natur und die Menschen deutlich. Ihre Warnungen haben seither leider nichts von ihrer Aktualität verloren.
Bereits damals war klar: „Der unheimlichste aller Angriffe des Menschen auf die Umwelt ist die Verunreinigung von Luft, Erde, Flüssen und Meer mit gefährlichen, ja sogar tödlichen Stoffen. Dieser Schaden lässt sich größtenteils nicht wiedergutmachen. Nicht nur in der Welt, die alle Lebewesen ernähren muss, sondern auch im lebenden Gewebe löst die Verunreinigung eine Kette schlimmer Reaktionen aus, die nicht mehr umkehrbar sind.“
„Rachel Caron war schon vor ‚Silent Spring‘ eine anerkannte Wissenschaftsautorin. Sie hatte Zoologie studiert und für das US-Fischereiamt als Marinebiologin gearbeitet. Und sie hatte bereits zwei vielbeachtete Bücher veröffentlicht, aus deren Tantiemen sie sich als freie Autorin unabhängig machen konnte. Über alle Sachkunde hinaus besaß sie literarisches Talent. Und so ist ‚Silent Spring‘ bis heute durch seine Mischung aus kühlen Fakten und einer oft poetischen Sprache eindrucksvoll. (…) Rachel Carson veränderte die Substanz und auch die Vehemenz des Umweltschutzes.“
Süddeutsche Zeitung