„Anders sein“ – wir leben in einer Gesellschaft, die es ermöglicht, anders zu sein und anders zu leben – anders zu essen, anders zu arbeiten, anders zu glauben, anders zu lieben. Im Sinne des aktuellen Trends zur Inklusion soll die Andersartigkeit „normal“ werden. Aber: Wie viel Anderssein ertragen wir bei anderen? Erträgt die überzeugte Veganerin den genussvollen Fleischesser? Die emanzipierte Lesbe die bürgerliche Hetero-Familienmama von nebenan? Der quirlige Start-Up-Gründer den eher betulichen Bürotypen? Der Liebhaber klassischer Musik den Heavy Metal-Fan? Was braucht es, um anders zu sein und dabei auch den Anderen anders sein zu lassen?
Mathias Wais zeigt in dieser Ausgabe eine Spur, indem er uns an die Andersartigkeit in uns selbst erinnert – die Fähigkeit, Fremdes aufzunehmen und immer auch ein Anderer werden zu können. Einer anderen Spur ist die Ärztin Barbara Oehl-Jaschkowitz gefolgt: Beruflich mit dem Thema der pränatalen Diagnostik befasst, hatte sie den Impuls, Beispiele für ein gelingendes Leben mit einer Behinderung mit dem Anders-Sein aufzuzeigen. Aus ihren Gesprächen mit Eltern von Kindern unter anderem mit Down-Syndrom ist ein berührendes Buch geworden, das durch glückliche Umstände den Weg in unseren Verlag gefunden hat. Die Fotografin Charlotte Fischer, die Sie seit langem aus unserer Zeitschrift kennen, hat dazu einfühlsame Fotos gemacht.
Mehr zu den Hintergründen dieses Buchs erfahren Sie in dieser Ausgabe – und darum lacht Ihnen auf dem Umschlag das heitere Gesicht des kleinen Henri entgegen, über dessen niemals langweiliges Leben sein Vater erzählt. Lassen Sie sich ansprechen – vom Anderen.